Erfolgreiche Startups – vier Kurzporträts

Die Schweizer Startup-Szene ist – auch im internationalen Kontext – gut aufgestellt: Sie besetzt seit Jahren Spitzenplätze im internationalen Innovationsvergleich. Wichtige Impulse kommen in der Schweiz überdurchschnittlich oft aus dem Forschungs- und Hochschulbereich. Nachfolgend vier Kurzporträts von erfolgreichen Schweizer Startups im Gesundheitswesen.

Galventa unterstützt die Aufwachphase
Das Schweizer Startup Galventa AG lancierte das erste klinisch getestete Produkt zur Unterstützung der natürlichen Aufwachphase. Es hat eine patentierbare Lösung auf der Basis von ­Mikro-Pellets entwickelt, die es ermöglicht, eine zeitgesteuerte Freigabe eines Wirkstoffs zu ­erreichen. Es ist das einzige klinisch getestete Nahrungsergänzungsmittel (mit dem Namen «B-Syncon»), das den Aufwachprozess nachweislich verbessert und denjenigen Menschen helfen soll, denen das Aufstehen am Morgen schwerfällt.

«B-Syncon» besteht aus den Hauptwirkstoffen Koffein, Vitamin B5, B12 und Zink und reduziert nachweislich die emotionalen, kognitiven und körperlichen Anzeichen von Schlafträgheit. Eine klinische Studie in einem Schweizer Schlaflabor hat gezeigt, dass «B-Syncon» unmittelbar nach dem Aufwachen eine signifikante stimmungs- und kognitionsfördernde Wirkung hat und das Aufwachen insgesamt deutlich verbessert. Ein von Experten geprüfter wissenschaftlicher Artikel, der alle Studienergebnisse zusammenfasst, wurde in der Zeitschrift «Scientific Reports» ­veröffentlicht. «B-Syncon» wurde über einen Zeitraum von vier Jahren von einem Team aus Schlafforschern und Ernährungsexperten ent­wickelt.

www.galventa.com

Oviva bekämpft mit einer App Diabetes und Fettleibigkeit
Die Digital-Health-Spezialistin Oviva mit Hauptsitz in Altendorf SZ wurde 2014 gegründet und bietet in der Schweiz, Deutschland, Grossbritannien und Frankreich eine personalisierte Ernährungsberatung für Menschen mit ernährungs­bedingten Gesundheitsproblemen an (meist sind es Personen mit Diabetes und Adipositas) und gehört laut Experten zu den hiesigen Startups mit dem grössten Wachstumspotenzial.

Oviva teilt jedem Patienten oder jeder Patientin einen persönlichen Ernährungsberater zu, welcher das Coaching übernimmt. Neben dieser persönlichen Beratung vor Ort in der Praxis gibt es auch eine ortsunabhängige Beratung via App, wo Patientenfragen im Chat beantwortet werden.

Bezüglich Patientenzahlen hat Oviva ehrgeizige Pläne. Bis jetzt nutzen 200 000 Patienten und ­Patientinnen die App, aber es gibt in Europa 300 Millionen Menschen mit ernährungs­bedingten gesundheitlichen Problemen. Wir verfolgen die Vision, in 2025 mehr als einer Million aktiven Patienten dabei zu helfen,  gesünder und glücklicher zu leben.

www.oviva.com

Quema verhindert Stürze und Dekubiti
Quema ist ein Schweizer Healthtech-Startup mit Sitz in Solothurn, das Ende 2019 gegründet wurde. Innerhalb nur eines Jahres hat es zu­sammen mit Fachleuten aus der Pflege und der Medizin sein Produkt von der Idee bis zur Se­rienreife gebracht.

Es handelt sich dabei um ein spezielles System, das zur kontaktlosen Mobilitätsüberwachung von pflegebedürftigen Personen eingesetzt wird. Damit werden Stürze oder Dekubiti ver­hindert, der Pflegeaufwand wird reduziert, Therapieerfolge werden messbar gemacht. Zentraler Bestandteil ist ein radarbasierter Raumsensor, der sowohl die Position als auch die Körper­haltung bis hin zu Agitation und Atmung des ­Patienten erkennt.

Das System kommt schweizweit bereits in rund 20 Institutionen wie Akutspitälern, psychiatrischen Kliniken und Pflegeheimen zum Einsatz – unter anderem im Felix Platter Spital, im Kantonsspital Baselland, im Spital Männedorf, im Spital Affoltern und in der Domicil Pflegeheimkette. Im Ausland ist das System bereits in Deutschland, Spanien und Australien in Betrieb.

Quema wurde schon mehrmals ausgezeichnet, unter anderem mit dem Viktor-Award in der ­Kategorie «Newcomer des Jahres» und mit dem Innovationspreis des Kantons Solothurn.

www.qumea.com

MyLeg hilft Amputierten, ihre Gehfähigkeit zu verbessern
Beinamputierte, die handelsübliche Prothesen tragen, sind mit schwerwiegenden Beeinträchtigungen konfrontiert: Sturzgefahr, verminderte Mobilität und Wahrnehmung der Prothese als Fremdkörper, weshalb die Mehrheit der Amputierten an den Rollstuhl gebunden bleibt.

MyLeg will den Beinamputierten zu einer bessere Mobilität verhelfen. Dabei ist keine Operation nötig, die derzeit verfügbaren kommerziellen Prothesen können mit MyLeg ergänzt werden.

MyLeg besteht aus einer sensorisierten Einlegesohle, die der Prothese hinzugefügt wird, einem externen Controller, der diese Informationen für ein Stimulationssystem umwandelt, das aus einem tragbaren Stimulator und Elektroden besteht, die in einen tragbaren Gürtel eingebettet sind. Die optimale Platzierung der Elektroden auf der Haut und die Algorithmen, die die Stimulation steuern, machen die ausgelösten Empfindungen für den Amputierten sehr deutlich und damit das Gesamtsystem einfach zu be­dienen.

www.myleg.eu