Nachruf: In Erinnerung an Katja Heller

10. Oktober 1963 bis 26. Februar 2023

Katja Heller ist auf dem Bruderholz zusammen mit ihrer Schwester Bea und ihrem Bruder Tom aufgewachsen. Nach der Matura studierte sie Medizin in Basel und schloss 1990 mit dem Staatsexamen ab. Sie arbeitete danach in verschiedenen Spitälern und Institutionen als Assistenzärztin für ihre Fachausbildung zur Kinder- und Jugendärztin.

Am 29.11.1996 kam Katjas und Hörmis Tochter Jule zur Welt. Hörmi, Katjas grosse Liebe, verstarb 1997 bei einem Motorradunfall in Basel, Jule erst einmal fünf Monate alt. Im Januar 2001 eröffnete sie die Wettsteinpraxis zusammen mit Simon Lauper und Johanna Zwimpfer. Im Juni 2002 eröffnete sie ihre eigene Kinderarztpraxis in Kleinhüningen, die sie 2021 an Catherine Szente, ihre Praxispartnerin, übergab. Katja wollte sich in einer neu entstehenden Praxis in Basel anstellen lassen, wo sie mehr Zeit hätte für das «Kerngeschäft», die Arbeit an grossen und kleinen Patienten. Leider konnte sie dies nicht realisieren, da Ende August 2021 eine AML festgestellt wurde, nachdem sie sich schon länger müde und «ausgepowert» gefühlt hatte.

Die Transplantation der Stammzellen ihres Bruders konnte ihr trotz besten Voraussetzungen nicht helfen. Nach diversen Chemotherapien und Rückschlägen ergab sie sich und schlief friedlich in den Armen ihrer Familie im Kantonsspital Basel ein.

Katja und ich haben zusammen studiert und abgeschlossen. Im alten Kispi am Rhein teilten wir uns eine Stelle. Wir nahmen regelmässig am Kinderärztinnen-«Kränzli» teil, wo wir neben dem fachlichen Austausch auch immer sehr persönliche Gespräche führten und gut assen. Als Kinderärztin war sie sorgfältig, mütterlich und kompetent. Sie hat eine bodenständige Medizin betrieben und war nahe an den Kindern und deren Familien, die Bürokratie machte ihr aber sehr zu schaffen.

Katja hat viel gearbeitet, über das Soll hinaus; beispielsweise hat sie immer gut zusammengefasste Übergaben verfasst, die sie natürlich nicht verrechnete. Ich habe sie «den Engel von Kleinhüningen» genannt. Katja war klarsichtig, immer mit einem Lächeln im Gesicht, mit aufrechtem Gang, immer gut gekleidet und am liebsten in Flip-Flops, katzenliebend und überhaupt sehr naturverbunden. Wir teilten auch die Liebe zu Klöstern, Motorrädern, zur barocken Musik und zum Reisen. Wir phantasierten, dass wir irgendwann einmal mit einem umgebauten Lieferwagen – zugleich Wohnstatt und mobile Praxis – auf «Stör» fahren würden und in entlegenen Dörfern unser pädiatrisches Wissen gegen Eier, Honig usw. anbieten würden! Wir verlieren eine gute Kinderärztin, eine aufgestellte Kollegin und eine liebevolle Freundin. Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass Katja nun mit ihrem Liebsten vereint ist.

Susana Mateos

Danke, Katja, für die Zeit mit Dir!

Ein persönlicher Abschied der Synapse-Redaktionsgruppe

Nun bist Du also gegangen! Am Sonntag, 26. Februar 2023, hast Du diese Welt verlassen. Für immer! Die Nachricht Deines Todes hat uns überrascht und getroffen.

Du warst viele Jahre Mitglied der Synapse-Redaktionsgruppe und hast in dieser Funktion mit Deinen Inputs, Ideen und Texten die Synapse wesentlich mitgeprägt.

Wir alle haben Deine geduldige, motivierende und integrierende Art bei unseren Diskussionen über mögliche Themen in der Synapse sehr geschätzt. Aber nicht nur Dein Stil, auch Deine Offenheit gegenüber Neuem und Deine Toleranz anderen Meinungen gegenüber waren wegleitend und beispielhaft. Bei Dir gab es keine Denkverbote. Unsere Brainstormings waren zwar intensive inhaltliche Arbeit, aber oft auch witzig. Auch dank Dir!

Danke, Katja, für die Zeit, die wir mit Dir in der Redaktionsgruppe verbringen durften, und für all das, was Du uns mit Deinem Leben und Deiner Einstellung zum Leben gegeben und gezeigt hast. Vor allem Deine Grossherzigkeit und Deine Liebe zu den Menschen, die immer wieder zu spüren (und hören) waren, werden wir vermissen.

Für all das, liebe Katja, danken wir Dir aus tiefstem Herzen.

Adieu!

Die Synapse Redaktion

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