Von «Alpha» bis «Omega»

Am 27. Februar 2020 um 19.11 Uhr erreichte mich die E-Mail der damaligen stellvertretenden Kantonsärztin mit der Nachricht, dass im Kanton Basel-Landschaft der erste positive SARS-CoV-2-Abstrich zu verzeichnen sei. Die Probe wurde an das Referenzlabor NAVI in Genf geschickt. Nennen wir diesen Fall «Alpha», denn damit hat ­alles so richtig angefangen.

Danach ging es schnell:

Bereits im März 2020 konnten die beiden COVID-19-Abklärungs- und -Teststationen in Lausen und Münchenstein (später in Muttenz) eröffnet werden. Angestossen und betrieben wurden sie von Mitgliedern der Ärztegesellschaft Baselland. Die Gesellschaft sowie unzählige Helferinnen und Helfer – auch aus dem Kreis privater An­bieter und der Armee – haben die Testkapazitäten in unserem Kanton aufrechterhalten und somit wirksam zur Eindämmung der Auswirkungen der Pandemie beigetragen. Für COVID-19-Erkrankte standen dank eines grossen Efforts des Personals aller Baselbieter Spitäler und des Standorts Dornach der Solothurner Spitäler stets ausreichende Kapazitäten auf den «Normal-» und Intensivstationen zur Verfügung. Die Hauptlast trug Anfang 2020 das Kantonsspital Baselland (KSBL) unter anderem mit der Einrichtung des COVID-19-Referenzspitals auf dem Standort ­Bruderholz. Gegen Ende 2020 trat dann die Verein­barung der Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt mit den Spitälern KSBL, Universitätsspital Basel und St. Claraspital betreffend die «Koordination der intensivmedizinischen Kapazitäten» in Kraft, womit Aufgaben zur Bewältigung der COVID-19-Situation in der gemeinsamen Gesundheitsregion noch breiter abgestützt werden konnten.

Dann kam «Delta». Das war nicht einfach ein weiterer Buchstabe des griechischen Alphabets, sondern eine wirkliche «Variant of Concern» von SARS-CoV-2. Zum Glück standen mit den Medikamenten Tozinameran und anderen Wirksubstanzen bald auch COVID-19-Impfstoffe zur Verfügung. Und wieder waren ­Ärztinnen und Ärzte, Apothekerinnen und Apotheker sowie unzählige Helferinnen und Helfer daran beteiligt, in Praxen, Apotheken, durch mobile Einheiten und in zeitweilig drei kantonalen Zentren bisher weit über 500’000 Impfungen an die Bevölkerung zu verabreichen.

Wann aber endlich kommt «Omega»? Nein, nicht die Bezeichnung einer neuen SARS-CoV-2-Variante, sondern tatsächlich das Ende des Alphabets beziehungsweise der Pandemie. Wir können es alle nicht exakt vorhersagen. Was wir aber gelernt haben, ist, dass wir vieles erfolgreich meistern können, wenn verwaltungsinterne und -externe Fachkräfte des Kantons Hand in Hand zusammenarbeiten.

Dies ist uns seit «Alpha» gelungen und so werden wir auch «Omega» erreichen. Mein herzlicher Dank geht an alle, die uns auf diesem Weg begleitet haben und noch begleiten werden.

Dr. Jürg Sommer

Leiter des Amts für Gesundheit in der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion des Kantons Basel-Landschaft