Innovative ärztliche Konzepte am Beispiel von «Hospital at Home» und «Home Monitoring»

In der vorliegenden Synapse finden Sie Texte zu «Hospital at Home» und zu «Home monitoring», zwei bekannte und innovative Konzepte, die sich in idealer Weise ergänzen. Ziele sind ­jeweils die Vermeidung von Hospitalisa­tionen und die Betreuung unserer Patientinnen und ­Patienten in ihrer vertrauten Umgebung zu Hause. Die Vorteile sind evident: tiefere Kosten (wenngleich die tarifliche Abgeltung für diese Konzepte noch ­unklar und völlig ungenügend ist), stufen­gerechte Behandlung und weniger Stürze und Verwirrtheitszustände dank der gewohnten Umgebung, gerade bei unseren älteren Patientinnen und Patienten.

Die Ärztegesellschaft Baselland und die Medizinische Gesellschaft Basel unterstützen diese ­zukunftsweisenden Projekte. Unser Anliegen ist es, die Schnittstellen und Übergänge zu schärfen und weitere Partner einzubeziehen, wobei vor allem der Spitex eine wichtige Rolle zukommen soll.

Gerade in diesen komplexen Zeiten sind derartige «Bottom-up»-Projekte der an der Versorgungsfront Tätigen wesentlich zielführender als die unzähligen «Top-down»-(Über-)Regulierungen von BAG und Bundespolitik.

Zentral ist die Rolle der Medizinischen Notrufzentrale (MNZ). Wir haben das Glück, in ­unserer Region über eine seit vielen Jahren bewährte und leistungsstarke MNZ zu verfügen, die im Dreieck Arzt/Klinik – «Hospital at Home» und «Home Monitoring» – Spitex die entscheidende Schnittstelle darstellt.

In diesem Sinne wünscht Ihnen die Redaktion eine kurzweilige und erkenntnisreiche Lektüre.

Gesundheitsplatz Schweiz – Vom Weltmeister zum Flickwerk

In den nächsten Ausgaben werden wir versuchen, die äusserst komplexe Entwicklung im schweizerischen Gesundheitswesen aus ­verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. Trotz eines durchaus adäquaten Kostenanstiegs über die letzten Jahr(zehnt)e führt der überproportionale Anstieg der Prämien zu einer zunehmenden Belastung des Mittelstandes und zu politischer Hektik und Aktivismus. Dies wiederum führt zur mehr Bürokratie, einer kontraproduktiven Überregulierung und durch Fehl­anreize zu einem kostentreibenden Wettbewerb der Spitäler. Der bereits vorhandene und zukünftig noch grösser werdende Mangel (Fachärztinnen und -ärzte, ins­besondere Grundversorger, Pflegekräfte, Medikamente) gerät bei der aktuellen Spardiskussion völlig aus dem Fokus. Die einseitige ­Diskussion der Kosten ohne gleichzeitige Betrachtung des Nutzens ist letztendlich nicht zielführend.

Dr. med. Tobias Eichenberger

Präsident Ärztegesellschaft Baselland